Headsets sind unter Gamern immer sehr beliebt. Aber gerade, wenn diese kabellos und auch für die neuen Konsolen ausgelegt sind, werden viele noch aufmerksamer. Ja, auch Razer hat nun mit dem Kaira Pro ein Headset herausgebracht, dass ihr kabellos an eure Konsolen anschließen könnt. Das Kaira Pro für die Xbox Series X gibt es schon länger. Razer hat uns aber jetzt das Kaira Pro für die PlayStation 5 zukommen lassen. Besonderes Highlight soll die Hypersense Technologie bieten, die es möglich macht, passende Vibrationen auf Sounds wiederzugeben und euch so noch tiefer ins Geschehen eintauchen zu lassen.
Doch wie schlägt sich das Headset in der Praxis? Wir lassen es euch wissen.
Bevor wir aber zum eigentlichen textbasierten Review kommen, haben wir hier den Test auch als Video-Alternative für euch, in dem ich mir das Headset einmal genauer anschaue und euch die Funktionen vorstelle (inklusive HyperSense und Mikrofon Test).
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Für diejenigen von euch, die sich lieber die Textform anschauen: Ihr findet hier in den nächsten Zeilen unterhalb des Videos nun alles Wichtige zum Kaira Pro für die PlayStation 5!
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Lieferumfang mit tollem USB C Adapter
Zunächst positiv fällt auf, dass das Headset in einer hochwertigen Verpackung geliefert wird, die bereits einen guten Eindruck hinterlässt. Das Headset liegt sicher in der Verpackung drin und kommt mit einem USB C Aufladekabel, einem Kabel-Adapter von USB 2.0/3.0 auf USB C (falls ihr keinen USB C Anschluss an eurem Gerät habt) und dem eigentlichen Wireless Adapter, der Razers Wireless HyperSpeed Technologie unterstützt. Der Wireless Adapter ist klein und nimmt so nicht allzu viel Platz in Anspruch. Außerdem kommt dieser mit einem USB C Anschluss und ist kompatibel mit allen aktuellen Geräten. Das Headset ist zwar für PS5 Konsolen ausgelegt, kann so aber auch an PCs, Laptops, Smartphones oder sogar an die Nintendo Switch oder MAC Geräte angeschlossen werden.
Toller Komfort dank weicher Polster
Das Kaira Pro macht auch optisch einen hochwertigen Eindruck. Farblich besteht es aus einem Mix von hauptsächlich schwarzen und weißen Farben mit silbernen sowie blauen Akzenten, die an die typischen PlayStation 5 Farben erinnern. Razer passt das Headset optisch also genauso an die Konsole an, wie sie es auch schon mit der Xbox Version taten. Razer typisch gibt es auch RGB Farben, die man zusätzlich an den Seiten einstellen kann.
Der Tragekomfort wir durch die besonders großen und weichen Polster gewährleistet, die mit Memory-Schaumstoff ausgestattet sind. Die Hörmuscheln sind an sich groß genug, damit jeglicher Ohrentyp gut und bequem umschlossen wird. Selbst nach mehreren Stunden Spielzeit fühlt man keinerlei Einschränkungen, da das Headset sehr bequem am Kopf anliegt. Weiter oben am Bügel ist in der Mitte ebenfalls ein weicher Bezug angebracht, der euren Kopf von oben polstert. Der Rest wird durch Plastik eingekleidet, man muss hier allerdings keinen Druck fürchten, da lediglich die Polsterung an eurem Kopf anliegt. Die restliche Verkleidung bleibt somit in der Luft und hat keinerlei Berührungspunkte zum Schädel. Ebenfalls ist das Kaira Pro sehr biegsam und strapazierfähig, was einen angenehmen Halt fördert.
Optisch und auch vom Tragekomfort her macht das Headset einen sehr guten Eindruck. Für längere Gamingsessions ist das Headset in diesem Punkt schonmal ohne Probleme geeignet.
Die wichtigsten Funktionalitäten schnell und einfach bedienen
Direkt am Kopfhörer finden sich auch jede Menge Knöpfe, die alle wichtigen Funktionalitäten abdecken. Auf der linken Seite findet sich der Ein- und Ausschalter, ein Lautstärkeregler, ein Knopf zum Stummschalten und die Anschlüsse für Mikrofon und Ladekabel.
Rechts werden die Sonderfunktionalitäten des Headsets bedient. Hier hätten wir den Wireless Verbindungsbutton, mit dem man gleichzeitig auch zwischen mehreren Soundprofile schalten kann, einen Regler, der bestimmt wie laut man sich selbst hört und schließlich den Button, der die Stärke der HyperSense Vibrationstechnologie einstellt.
Somit ist das Wichtigste zentral am Headset platziert und kann direkt von dort aus gesteuert werden. Eine Touch-Bedienung gibt es nicht, dafür sitzen die Knöpfe aber robust und wackeln nicht.
Unkomplizierte Wireless Anbindung an bis zu zwei Geräten gleichzeitig
Sobald ihr das Headset eingeschaltet und der Adapter an dem gewünschten Gerät platziert ist, kann es losgehen. Das Kaira Pro verbindet sich direkt automatisch mit dem Gerät und schon ist Sound zu hören. Neben dem Wireless Adapter ist aber auch eine kabellose Verbindung per Bluetooth möglich. Das geht ähnlich unkompliziert. Ihr haltet einfach den Verbindungsbutton ein paar Sekunden gedrückt und schon koppeln sich die Kopfhörer mit dem gewünschten Bluetooth Gerät.
Wer möchte, kann sogar 2 Geräte gleichzeitig an das Headset anschließen. Entweder ihr nutzt die Kombination aus Wireless Adapter (Gerät 1) + Bluetooth (Gerät 2) oder ihr verbindet direkt 2 Geräte per Bluetooth und lasst den Adapter weg.
Das Kaira erkennt automatisch, welche Audioquelle gerade Sound abspielt und wechselt automatisch zu diesem ohne weiteres Eingreifen.
Das alles wurde also recht Nutzerfreundlich umgesetzt und ist nicht allzu komplex.
Die Reichweite kann sich auch sehen lassen. Im Gegensatz zu meinen Bose QC35II Bluetooth Kopfhörern, die im nächsten Raum bei geschlossener Tür schon in der Übertragung einbrechen, lief hier alles stabil, egal, ob man dabei über den Adapter oder reines Bluetooth verbunden ist. Ich konnte jedoch beobachten, dass es Unterbrechungen gab, sobald das Kaira Pro den Akkustand von ca. 10% erreicht hat. Als das Headset dann wieder vollgeladen war, funktionierte wieder alles reibunglos. Bei meinem zweiten Test mit einer geringen Akkuleistung traten die Abbrüche nicht mehr auf. Höchstwahrscheinlich handelte es sich hierbei nur um ein temporäres Problem.
Unterschiedliche Klang Einstellungen und mehr in der App
Der Klang des Kaira Pro ist auch nicht von schlechten Eltern. Bereits in der Standardeinstellung bietet das Headset einen guten Sound. Ihr könnt aber noch einen Schritt weiter gehen und zwischen diversen Soundprofilen wählen. Von Bass lastig oder verstärkt bis zu Sondermodi wie FPS Shooter ist alles dabei. Wer mag, kann sogar sein eigenes Soundprofil via Razer App gestalten und dort die Kurven einstellen.
Die Razer App bietet jedoch noch ein paar mehr Features und Konfigurationen, die ihr vornehmen könnt. Die meisten stehen euch bereits mit den physischen Knöpfen zur Verfügung, ein paar Sonderfunktionalitäten gibt es dann aber doch noch.
Mit dem Equalizer könnt ihr eurer favorisiertes Soundprofil auswählen (ähnlich wie mit dem Button am Headset), aber gleichzeitig auch den „Custom“ bzw. „Individuell“ Modus bearbeiten und euer präferiertes Profil selbst kreieren. Der „Nicht Stören“ Modus befindet sich direkt unterhalb des Equalizers und lehnt automatisch 2,4GHz Anrufe ab, wenn ihr euch gerade in einer konzentrierten Gaming Session befinden solltet und nicht angerufen werden möchtet.
Die „Smart Link“ Option schaltet den Gaming Modus an, der euch nochmal geringere Latenzen bei der Soundübertragung bieten soll. Ich konnte jedoch keinen Unterschied feststellen, da das Headset auch so schon kaum bemerkbare Latenzen erzeugt. Dann lässt sich noch das RGB Muster einstellen, für das ihr aber zusätzlich noch die Chroma RGB App benötigt.
Die App zeigt euch zudem noch den Akkustand an, der euch leider nicht durch das Headset selbst mitgeteilt wird. Was die Akkulaufzeit angeht werden von offizieller Seite von 20 Stunden bei aktiviertem RGB und HyperSense gesprochen. Bei ausgeschalteten Sonderfeatures heißt es sogar bis zu 50 Stunden. In der Praxis sieht das ein wenig anders aus. Mit eingeschalteten Sonderfunktionalitäten läuft das Kaira ca. 10 – 12 Stunden. Ohne solche ein wenig länger, aber die 50 Stunden wurden bei meinem Test nie erreicht.
Die App Einstellungen bieten noch weitere Funktionen wie eine automatische Abschaltung, Firmwarestatus oder allgemeine Informationen wie FAQ etc.
Das Highlight: Die Hypersense Technologie
Das ganz klare Highlight des Headsets spiegelt sich in der HyperSense Technologie wider. Wie oben kurz angesprochen handelt es sich dabei um eine automatische Beaterkennung, die passende Vibrationen an euren Ohren wiedergibt, um die Immersion zu steigern. Man kann auch vom Gegenstück des haptischen Feedbacks vom PS5 DualSense Controllers sprechen.
Im Klartext heißt das: Solltet ihr gerade ein audiostarkes Spiel wie DOOM spielen, welches euch die Effekte nur so um die Ohren wirft, werdet ihr das spüren und zwar deutlich. Horrorspiele oder Shooter werden dadurch natürlich nochmal intensiver und ziehen euch tiefer ins Geschehen.
Ebenfalls super funktioniert das mit Bass lastiger Musik. Weniger gut hat sich die Technologie bei Filmen oder Serien mit vielen Gesprächen geäußert. Diese nimmt das Headset auch auf und gibt die Vibrationen wieder, was in den Momenten vielleicht ein wenig störend wirken kann. Glücklicherweise kann man die HyperSense Funktion auch jederzeit abschalten oder zwischen Niedrig, Mittel und Stark wählen, um so das für euch optimale Ergebnis zu erzielen.
Persönlich habe ich diese Technologie noch nie zuvor in Kopfhörern erlebt und gerade für Menschen, die Kopfhörer zum Gamen bevorzugen, würde ich mir wünschen, dass die Technologie in zukünftigen Modellen ebenfalls verbaut und weiterentwickelt wird.
Razer hat hier schon sehr gut vorgelegt und bewiesen, dass diese Technologie für zukünftige Kopfhörer Gaming Sessions mit zum Pflichtprogramm gehört.
Audiotelefonie mit mittelmäßigem Mikrofon
Das Kaira Pro ist ein Headset und daher natürlich auch fürs Telefonieren geeignet. Das Mikrofon ist zwar nicht das Beste, aber auch nicht aller niedrigste Klasse. Die Stimmte klingt etwas blechern durch das mitgelieferte Mikrofon, zu verstehen ist man aber gut.
Auch hier mangelt es nicht am Komfort. Das Mikrofon kann man jederzeit abnehmen und wieder anstecken. Dabei ist es locker biegbar, sodass man es sich so legen kann, wie es am besten passt.
Nichts ist perfekt – ein paar Negativpunkte
Bisher habe ich das Headset zurecht hoch gelobt. Es gibt neben den bereits angesprochenen kleineren Auffälligkeiten auch noch andere Makel, die ich nicht unerwähnt lassen möchte.
Die HyperSense Technologie ist wirklich ein tolles Feature, das ich nicht mehr vermissen möchte. Die Intensität hängt aber stark von eurer Lautstärke ab. Bei Gaming-Sessions ist das weniger aufgefallen, da man hier meist eine konstante Lautstärke hat, aber beim Musikhören ist das wiederum eine andere Sache. Möchtet ihr Musik über die Kopfhörer relativ leise mitlaufen lassen, um vielleicht eure Mitmenschen im Raum nicht zu stören, aber doch gerne die Vibration vernehmen, wird das selbst auf höchster Stufe nichts. Die Vibration kommt einfach nicht durch. Ihr müsst also eine gewisse Lautstärkestufe besitzen, damit ihr was von der Vibration mitkriegt. Außerdem ist ein leises Rauschen zu hören, wenn die HyperSense Technologie angeschaltet ist, ihr aber gerade keinen Sound abspielt und in einem komplett stillen Raum sitzt. Das Rauschen klingt ein wenig so, wie wenn man die Gasheizung aufdreht und das Gas zum Heizen gezogen wird. Genau sagen, wo das herkommt, kann ich nicht. Vermutlich ist das nur ein kleiner Nebeneffekt der Technologie und auch nicht weiter auffällig, sobald ihr wieder Sound abspielt.
Apropos Sound: Ich hatte in meiner Testphase auch ein paar Knackgeräusche feststellen können, sobald ihr mit 2 Geräten verbunden seid und zwischen einzelnen Applikationen am PC wechselt oder durch das Internet browst. Auch hier ist das nur aufgefallen, sofern das Headset ohne Sound läuft. Eventuell kann das an mehreren 2,4GHz Geräten liegen, die im Haus genutzt werden und mit denen es Interferenzen gibt. Beheben konnte ich das Problem nach mehreren Tests aber leider nicht.
—Update: Nach Rücksprache mit Razer sind die angesprochenen Probleme bereits bekannt und man arbeitet bereits an einem Firmware-Update.—
Zusätzlich sollte euch bewusst sein, dass das Kaira Pro komplett kabellos läuft und es keine Möglichkeit gibt das Headset via Kabel zu betreiben. Auch gibt es kein Active Noice Cancelling, das störende Umgebungsgeräusche herausfiltert und unterdrückt.
Etwas nervig, aber weniger problematisch: Sobald sich der Akku dem Ende neigt, werdet ihr von einer Stimme auf einen niedrigen Akkustand hingewiesen. Wieviel Prozent euch bleiben, nennt die Stimme aber nicht. Außerdem weist euch das Headset alle paar Minuten darauf hin, dass der Akku bald leer ist. Hier hätte es gereicht, wenn der Hinweis zwei Mal (einmal bei 15%, einmal bei 5%) gekommen wäre und so nicht alle paar Minuten die Audioquelle unterbrochen wird. Nach 6-mal erinnern habe ich das Headset dann doch an das Ladegerät angeschlossen. Komplett leer war es aber noch nicht.
Fazit
Alles in einem ist das Kaira Pro ein solides Headset, das ein paar kleinere Makel hat, aber dennoch überzeugt. Den größten Pluspunkt erzielt das Headset in der HyperSense Technologie, die eine noch bessere Immersion begünstigt und sich auch für das Musikhören perfekt eignet.
Zu den Nachteilen kann es natürlich sein, dass gerade mein Testgerät ein Problem hat oder Razer Firmware-Updates nachliefert, die einige Probleme aus der Welt schaffen.
Der Komfort, den das Kaira Pro liefert, ist 1A. Sowohl bietet es ein angenehmes Tragegefühl über Stunden hinweg als auch eine einfache Bedienbarkeit bezogen auf die Wireless Verbindung. Dass man 2 Geräte parallel anbinden kann, ist ebenfalls ein nettes Extra. Ebenfalls zeigen die Kopfhörer eine niedrige Latenz mit hoher Reichweite auf, was bei Konkurrenzprodukten noch ein Problem ist.
Zum Telefonieren eignet sich das Kaira Pro auch, selbst wenn die Mikrofonqualität nicht die Beste ist.
Razer hat hier ein gutes Gerät auf den Markt gebracht, das mit der HyperSense Technologie auch mal etwas Neues wagt. Ist das Headset zu empfehlen? Das kommt ganz darauf an, für welchen Zweck ihr es nutzen möchtet. Wenn euch die Nachteile in der Nutzung nicht zu sehr beeinträchtigen und ihr durch die Vibration ein noch intensiveres Spieleerlebnis fühlen möchtet, dann habt ihr hier ein solides Gerät, dass ihr auch über Stunden ohne Kopfschmerzen nutzen könnt.