Der erste Ankündigungstrailer von Miasma Chronicles versprach bereits eine spannende Kulisse mit interessanten Hauptcharakteren. Vom Gameplay fehlte aber jede Spur. Da das Spiel von The Bearded Ladies, also den Mutant Year Zero Entwicklern, auf die Beine gestellt wird, wurde bereits gemunkelt in eine ähnliche taktische Richtung zu laufen.
Miasma Chronicles wurde dann aber auf der gamescom 2022 mit einem neuen Trailer versorgt, der erstmals enthüllte, was man sich nun unter dem Gameplay vorstellen kann. Tatsächlich dürfen Fans sich erneut auf taktische, rundenbasierte Kämpfe aus der Top-Down Perspektive freuen. Wenn ihr aber noch mehr über das Spiel und das Gameplay wissen möchtet, seid ihr bei uns genau richtig. Wir hatten die Möglichkeit Miasma Chronicles eine Stunde lang anzuspielen und uns so ein Bild davon zu verschaffen, wie der Titel funktioniert und was Spieler geboten bekommen.
Miasma Chronicles soll 2023 für PlayStation 5, Xbox Series X|S und den PC erscheinen.
Fokus auf Story
Trotz der taktischen Gameplay Komponente legen die Jungs und Mädels von The Bearded Ladies viel Wert auf eine spannende und tiefgreifende Erzählung.
Bereits am Anfang werden Protagonist Elvis und sein robotischer Bruder Diggs von einer unbekannten schwarzen Materie überrascht. Diese Materie wird im Spiel als „Miasma“ bezeichnet. Elvis scheint einen mechanischen Handschuh mit sich zu tragen, mit dem er vergeblich versucht das Miasma zu kontrollieren. Gleichzeitig scheint sich die apokalyptische Welt zu verändern und von dieser Bedrohung heimgesucht zu werden. Daraus ergibt sich eine spannende Grundprämisse, die sich in eine verzwickte Story ausbauen kann.
In der Demo haben wir allerdings nur die Anfänge gesehen. Aber bereits hier interagieren die Charaktere häufig miteinander, machen manchmal Witze, werden manchmal ernst und emotional, was für eine schöne Bindung und eigene Identifikation mit dem Team sorgt.
Spannende apokalyptische Welt
Ziel in der Demo war es Elvis mysteriösen Handschuh zu reparieren. In der ersten Stunde haben wir also schon eine kleine Reise durchgemacht und bereits einiges sehen können. Das Spiel startet auf einem Highway, wo wir das erste Mal in Berührung mit dem Miasma kommen, und schickt uns dann durch einige Nebenstraßen bis wir in der Bergbau-Stadt Sedentary ankommen. Dabei handelt es sich um die Heimatstadt der beiden Brüder, in der sie ihren Unterhalt mit Bergbau Tätigkeiten verdienen.
Auf Erkundung wird ebenfalls Wert gelegt. In der Stadt findet ihr jede Menge mit Fragezeichen gekennzeichnete Flecken, mit denen interagiert werden kann, um mehr über die Hintergrundgeschichte herauszufinden. Gleichzeitig wirkt die Stadt sehr lebendig, da euch einige NPCs über den Weg laufen, mit denen man sprechen kann und teilweise sogar mehrere Dialogoptionen haben, die eventuell in die ein oder andere Nebenquest führen können. Nach einem kleinen Plausch hat uns der Barkeeper beispielsweise einen Schlüssel übergeben, mit dem wir eine Tür im Hinterhof öffnen konnten.
Anmerkung: Die hier verwendeten GIFs repräsentieren nicht die finale Auflösung und FPS. Aufgrund der Dateigröße wurden hier Abstriche in der Qualität der GIFs vernommen.
Auf unserem Weg zum Gegenstand, der den Handschuh reparieren soll, trieb es uns durch eine Art Jurassic Park mit jede Menge unterschiedlicher Skulpturen und riesigen Dinosaurier Texturen. Den Entwicklern ist es wichtig für viel Abwechslung und einzigartige Gebiete zu sorgen. Dies sei nur eines von vielen.
Spannende Nebeninfo: Die Entwickler teilten uns mit, dass das Miasma hier eigenständig eingegriffen und die Konstruktionen so verändert hat, dass es auf die Vision einer für das Miasma vollkommene Welt passt. Wenn wir aufmerksam auf die Umgebung achten, wird es also auch viel Hintergrundstory durch Environmental Storytelling zu sehen geben.
Generell spielt Miasma Chronicles in einer nicht allzu fernen Zukunft in einer apokalyptischen Welt. Neben Waldarealen und kleinen Mining Städten werden auch große dystopische Städte, Wüsten, Höhlen und vieles mehr zu sehen sein. Das Setting kann also schon früh überzeugen und bringt die apokalyptische Atmosphäre auf besondere Weise an den Spieler.
Gameplay aus Miasma Chronicles bleibt gewohnt taktisch
Was das Gameplay angeht so geht es hier erneut in die taktische Richtung. Ähnlich wie in Mutant Year Zero gehen die Entwickler den Weg, den sie am besten können und bringen erneut rundenbasiertes taktisches Kampf-Gameplay ins Spiel – doch wie funktioniert das?
Eigentlich ziemlich einfach. Pro Zug könnt ihr zwei Aktionen ausführen. Rennen bzw. Positionswechsel ist zum Beispiel eine Aktion. Solltet ihr euch für den Angriff entscheiden, endet aber der aktuelle Zug direkt. Es macht also Sinn euch zunächst gut zu positionieren, um dann ein gutes Sichtfeld auf den Gegner zu haben.
Das ist auch sehr wichtig, da – je nachdem wo ihr steht – auch ein Deckungsbonus gewährt wird und ihr weniger Schaden bei gegnerischen Angriffen erleidet. Das gilt aber natürlich auch umgekehrt. Solltet ihr es schaffen euch seitlich oder hinter dem Gegner zu positionieren und greift dann an, wird euer Schaden übrigens wieder höher ausfallen, da ihr seine Deckung „umgangen“ seid.
Was die KI der Gegner angeht so kann man dazu noch wenig sagen. In der Demo agierten diese aber schon relativ schlau und wechselten aktiv in die Deckung oder versuchten uns ebenfalls zu outmoven. Am Anfang nutzen die Feinde noch einfache Waffen, in diesem Fall Bögen. Hinterher sollen aber auch stärkere Schusswaffen bei den Gegnern zum Einsatz kommen.
Da wir aber schon über Schusswaffen verfügen, können wir auch aktiv die Umgebung zu unserem Vorteil nutzen und was gibt es da schöneres als Fässer? Ich meine natürlich explodierende Fässer…
Stehen die Gegner in Reichweite, kann man auf das Fass zielen und für zusätzlichen Schaden sorgen. Die Gegner konnten das nicht tun, da sie nur einfache Bögen besaßen, das soll, wie bereits erwähnt, im späteren Spielverlauf aber möglich sein sobald stärkere Schusswaffen dazukommen.
Schleichen spielt auch eine Rolle
Man kann sich aussuchen, ob man lieber frontal in die Masse reinstürmt und aktiv einen Kampf provoziert, oder ob man das Ganze auch ruhig angeht.
Wer lieber schleicht, kann einen Ambush bzw. Hinterhalt starten. Die Gegner sehen euch nicht, solange ihr nicht in die mit Augen markierten Felder stampft. Bedeutet: Ihr könnt eure Partymember schonmal taktisch im Vorfeld positionieren und dann parallel diverse Ziele anvisieren. Solange Gegner euch nicht sehen, habt ihr übrigens keine Aktionspunkte und könnt euch unendlich bewegen. Solltet ihr im Ambush Modus dann zum Angriff vorgehen, erledigt ihr euer Ziel sofort.
Ihr seht, dass es viele Möglichkeiten gibt, wie man an die Kämpfe rangeht. Schon früh macht das ganze System einen positiven Eindruck. Wie sich das allerdings bei stärkeren Gegnern entwickelt, bleibt abzuwarten. Später sollen noch weitere Skills dazukommen, die euch in brenzligen Situationen als „Ass im Ärmel“ aushelfen. Übrigens: In der Demo konnten wir nur mit Diggs und Elvis spielen. Es sollen im späteren Verlauf noch weitere Charaktere dazukommen. Maximal werdet ihr aber nur 3 Party Member gleichzeitig auf dem Feld haben können.
Achja Crafting und Upgrades wird es selbstverständlich auch geben. Hier haben wir aber zu wenig gesehen, um eine passende Aussage dazu zu treffen.
Fazit
🌊 Einschätzung: Gut 🌊
Miasma Chronicles bietet von allem etwas, das es durchaus interessant macht. Eine spannende Story, interessante Charaktere, ein taktisches Kampfsystem und detailliertes Setting. Alles greift gut ineinander und fühlt sich in Kombination bereits sehr sauber an.
Die Kämpfe sind umfangreich, bieten diverse Features und regen zum Überlegen an. Die Story fängt langsam an, haltet sich aber spannende Wendepunkte noch offen. Das Setting wirkt abwechslungsreich und trumpft mit diversen Schauplätzen.
Aber wie hält das Kampfsystem die Motivation über die Dauer? Wie sehr fällt das Crafting ins Gewicht? Wie spannend fallen Nebenquests aus? Wie baut sich die Geschichte aus? Alles Fragen, auf die man noch keine finale Antwort geben kann.
Das bisher gespielte macht einen soliden Eindruck und verspricht ein spannendes apokalyptisches Spiel mit einem tiefen Kampfsystem und einer emotionalen Story um Familie, Freundschaft und Katastrophen. Jetzt muss sich das bisher gezeigte noch beweisen und über das komplette Spiel ausbauen, um einen Endeindruck geben zu können.