Lies of P Gamescom Vorschau: Neues Souls Meisterwerk in der Mache?

Lies of P

Auf der gamescom verbringen Medienvertreter viel Zeit mit Entwicklern und deren Spielen. Auch wir waren viel in der sogenannten Business Area unterwegs und haben uns einige Titel ansehen können.
Einer davon ist das mysteriöse Soulslike Lies of P, das in den Trailern verdammt gut aussieht und schon vielen Genrefans ins Auge gesprungen ist. Doch was steckt dahinter? Spielt sich das Spiel wirklich so gut, wie es aussieht oder werden wir hier in den Trailern angeschwindelt? Eines kann ich schonmal vorweg nehmen: Nein das Spiel ist tatsächlich ein Kandidat für eines der besten Soulslike aller Zeiten…

 

Was ist Lies of P?

Das Spiel kommt von den koreanischen Entwicklern Round 8 Studio und Neowiz und spielt in der Stadt Krat, die an die Belle Époque-Ära (spätes 19./frühes 20. Jahrhundert) angelehnt ist. Wie sich aus den Trailern schon leicht erahnen lässt, ist Lies of P ein Soulslike, das sich an sein großes Vorbild anlehnt und keine halben Sachen macht.
Vor allem der Schwierigkeitsgrad ist erbamungslos hoch. Wie man es aus den berühmten Souls-Spielen kennt, ist auch Lies of P vollgepackt mit Gegnern, die euch mit 2 Hieben das Leben aushauchen können. Natürlich gibt es hinter jeder Ecke einen Hinterhalt. In der Demo verschlug es mich auf die Dächer Krats und hinter jeder Ecke lauerte ein Gegner, der mir in den Rücken springen wollte. Unscheinbar schlafende Gegner oder aus der Ferne Bomben werfende Feinde sind natürlich auch am Start.

Typische Faktoren wie respawnende Gegner bei Rast, auffüllbare Tränke, Abkürzungen etc. sind ebenfalls Merkmal von Lies of P. Auch gibt es wieder Buff-Items, die eure Waffe zum Beispiel mit einer Blitzaura umhüllen. Selbst die aus den Souls Spielen bekannten Lyzards wurden hier durch rote fliegende Schmetterlinge ersetzt.
Nun da wir kurz abgefrühstückt haben, wo sich Lies of P eingliedert, gehen wir mal genauer ins Detail.

Herausragendes düsteres Bloodborne ähnliches Setting

Wie oben erwähnt finden wir uns in der Stadt Krat wieder. Das Setting ist angelehnt an die Belle Époque-Ära, also eine Zeit, in der Technologie eine wichtige Rolle spielte und immer wieder in Steinfassaden eingerahmt wurde. Und das ist auch hier der Fall. Beim Start der Demo kam uns direkt ein altmodischer Zug entgegen, der entgleiste und eine tolle atmosphärische Lichtstimmung versprühte.
Jedem Souls Fan dürfte schon in den Trailern der einzigartige an Bloodborne erinnernde Look aufgefallen sein. Enge Gassen, Puppen-artige Gegner, die die Straße bewohnen und jede Menge Verwinkelungen ziehten sich durch das Level.
Auf den Dächern konnten wir in die Ferne blicken und erspähten interessante Gebäude wie beispielsweise ein riesiges Hotel am Horizont. Die Entwickler teilten uns mit, dass die Welt miteinander verbunden sei und man tatsächlich diese Orte in anderen Kapiteln besichtigen wird. Das riesige Hotel zum Beispiel dient als Hub Bereich mit jede Menge NPCs, bei denen man craften und vermutlich auch questen kann.

Nicht zu verachten sind auch die Details, die sich durch die Level ziehen. In einem Kapitel (Kapitel 2) waren bereits unzählige Gegnerarten zu entdecken und jede Menge verschiedene Architekturen, die das ganze Setting lebendiger wirken lassen. Shops, Kutschen, (natürlich) Leichen, zerstörte Gebäude und jede Menge unterschiedliche Texturen tragen zur düsteren Atmosphäre bei. Aber auch das Gegnerdesign ist schön grotesk und soll Spielern zusätzlich unter die Haut gehen. Die Puppenähnlichen Gegner sind hochwertig animiert und zucken was das Zeug hält. All diese Punkte tragen zur wunderbar dunklen Ausstrahlung bei und fügen sich passend in das komplette Setting ein.

Aber worum geht es eigentlich im Spiel?

Anmerkung: Die hier verwendeten GIFs repräsentieren nicht die finale Auflösung und FPS. Aufgrund der Dateigröße wurden hier Abstriche in der Qualität der GIFs vernommen.

Ein düsterer Pinocchio?

Wir spielen Pinnochio, der allerdings rein gar nichts mit der Zeichentrick-Adaption gemein hat. Unser mechanischer Puppen-artige Pinocchio wacht in der düsteren Stadt Krat auf und findet einen Zettel vor sich, der den Schriftzug “Finde Mr. Geppetto. Er ist hier in der Stadt” enthält. Also machen sich Spieler auf den Weg durch die mit Trümmern und Leichen gezeichnete Stadt, um Geppetto schlussendlich zu finden.

Auf der Webseite liest sich der Text “Du musst andere immer anlügen, um wieder menschlich zu werden”. Ob damit ein Gameplay Element gemeint ist, ist bisher noch unklar. Es werden in den düsteren Winkeln Krats aber Personen zu finden sein, mit denen man interagieren kann. Ich könnte mir vorstellen, dass wir hier mit Entscheidungen, welche mit Lügen zutun haben, konfrontiert werden, das ist mir in der Demo aber noch nicht unter gekommen. Ein subtiler Hinweis “Sprich nicht mit Pestkranken” ist mir in der Demo aber unter gekommen.

Schnelles poliertes Souls-Gameplay

Auch das Gameplay ist schön wuchtig. Treffer fühlen sich dank toller Partikel-Effekte und fetzigem Sounddesign schon zufriedenstellend an. In der Demo gab es zwar kein Schild, blocken und parieren funktioniert aber trotzdem gut von der Hand.

Das Ausweichen ist ähnlich wie in Bloodborne und das Kampfsystem allgeimein fühlt sich auch schneller an als in den Souls-Spielen. Doch wie genau funktioniert dies? Nun wer Dark Souls oder Bloodborne schon einmal gespielt hat, sollte sich hier schnell einfinden. Es gibt schnelle Attacken mit der “R1” Taste und schwere mit der “R2” Taste. Generell ist die Steuerung 1:1 aus einem Souls Spiel kopiert. Selbst das Rennen und Springen ist genauso wie in älteren Souls Spielen. Kreis Taste gedrückt halten zum Rennen und linken Analogstick antippen für einen kleinen Jump. Selbst an der Steuerung merkt man also wo die Inspiration herkommt. Veteranen fühlen sich also direkt heimisch, trotzdem hat es einen gewissen Nebeneffekt, wenn zu viel kopiert wird … oder?

Das Gewisse Etwas

Lies of P nimmt zwar sehr viel von den Großen, schafft es aber auch eigene Ideen mit einzubringen.
Pinocchio stehen nämlich jede Menge Tools zur Verfügung wie zum Beispiel ein Enterhaken, mit dem man über die “L2” Taste einen besonderen Spezialangriff ausführt. Der Hauptcharakter zieht sich an die Gegner ran, springt eindrucksvoll an ihnen hoch und schlägt mit seiner Waffe mit ordentlich Wumms auf dem Boden auf. Der Enterhaken soll aber auch anders genutzt werden können.

Aber auch normale Waffen-Spezial-Attacken können mit der “Dreieck” Taste ausgeführt werden. Dafür gibt es eine spezielle Leiste, die mit während des Kampfes aber wieder aufgefüllt werden kann. Und ja: es gibt diverse Waffen. Sekiro-Verschreckte Spieler müssen also nicht fürchten nur mit einem Säbel durch die Welt zu rennen. 🙂

Ebenfalls aufgeladen wird euer Heiltrank. Wenn ihr Treffer landet, erhöht sich eine Leiste und wenn diese voll ist, bekommt ihr einen Heiltrank zurück, was eine interessante Come Back Mechanik ermöglicht.
Auch neu ist, dass eure Waffen beschädigt oder abgenutzt werden, wenn ihr diese zu häufig verwendet. Ist eure Waffe beschädigt, könnt ihr sie zwar verwenden, macht aber weniger Schaden. Zum Reparieren steht euch ein Item zur Verfügung, mit dem ihr die Waffen schleift. Momentan (in der Demo) konnte das Item unendlich verwendet werden. Es kann sein, dass sich das noch ändert. “Warum solch eine Mechanik, wenn man das Reparatur-Item unendlich verwenden kann?” fragt ihr euch eventuell.
Für einzelne kleinere Gegner ist dies möglicherweise weniger ein Problem, aber in Bosskämpfen ist es ein zusätzlicher Stressfaktor, wenn ihr die Waffe mid-fight wieder reparieren müsst – immerhin benötigt ihr (ähnlich wie beim Tränke nutzen) ein kleines Zeitfenster zum Reparieren.

Demo und Entwicklungssfortschritt

Wir haben die Entwickler gefragt, ob es eine Demo geben wird, bei der Spieler selbst mal Hand anlegen können. Und tatsächlich ist dies für kommendes Jahr geplant. Es soll also im Laufe des nächsten Jahres eine Demo erscheinen, um jedem mal die Möglichkeit zu geben das Spiel von zuhause aus anzutesten.
Eine weitere interessante Frage kam bezüglich des aktuellen Entwicklungsstand. Hier bestätigten uns die Entwickler, dass momentan ca. 7 Level fertig sind. Man plant im fertigen Spiel aber bis zu 14 Kapitel ein. Es dauert also noch ein wenig bis das finale Spiel erscheint.

Fazit

Einschätzung: Sehr gut

Wir hatten eine wunderbare Zeit mit dem Spiel und konnten kaum Negativpunkte entdecken. Durchweg konnte uns das Spiel überraschen und mit weiteren Features beeindrucken, sei es Setting, Gegnerdesign oder Gameplay. Klar wir haben es hier teilweise mit einer reinen Souls Kopie zutun, da selbst die Steuerung nahezu 1:1 übernommen wurde, aber dafür handelt es sich bei Lies of P um eine verdammt gute Kopie, die auch eigene Ideen mitbringt und zu überzeugen weiß.

Eigentlich ist Lies of P ein Indiegame, aber ganz ehrlich: Das komplette Design, scharfe Texturen, hochwertiges abwechslungsreiches Gegnerdesign, qualitative Animationen und durchdachtes vielfältiges Gameplay lassen den Indie Touch komplett verblassen und zeigen, dass Lies of P eigentlich auch ein waschechtes FromSoftware Spiel sein könnte. Natürlich kann man das noch nicht final sagen, da wir nur eine halbe Stunde gespielt und gesehen haben, aber wenn die weiteren Kapitel ähnlich gut werden, kommt hier eine Perle im Soulslike Bereich auf uns zu. Fest steht: Wir bleiben gespannt, wie es mit Lies of P weitergeht und freuen uns jetzt schon auf den Release.

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